Tourbeschreibung
Durch die dänische Südsee
Fortsetzung - Teil 2
Hier auf Ærø gehen die Uhren ein bisschen langsamer. Das perfekte Fleckchen Erde um auszuspannen. Das Steilufer bei Voderup ist der ideale Platz für eine kleine Pause. Das herrliche Panorama lädt einfach zum Verweilen ein, bevor es dann weiter entlang der Südküste Richtung Marstal geht. Der kleine Hafenort, an der Ostküste der Insel gelegen, hat eine schon fast legendäre Seefahrthistorie. Jahrhundertelang sind von hier aus unzählige Schiffe auf alle Weltmeere hinaus gefahren. Und auch heute noch ist der Hafen der Lebensnerv der Stadt.
Der Höhepunkt meiner kleinen Inseltour ist allerdings der Besuch von Ærøskøbing. Die Stadt blickt auf eine lange Geschichte zurück und viele der gut erhaltenen kleinen Häuschen stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In dieser Fülle wohl einmalig in Dänemark. Für den folgenden Tag stehen mir mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Lieber Stadtbummel in Ærøskøbing oder eine Fährfahrt hinüber nach Svendborg und ein bisschen maritimes Ambiente schnuppern? Ich entscheide mich für den Stadtbummel. Ærøskøbing ist einfach zu schön.
Am folgenden Tag heißt es dann Abschied nehmen von der schönen Insel. Mit dem Blick nordostwärts gerichtet, fahre ich mit der Fähre nach Svendborg auf Fünen. Auf der kleinen Insel Tåsinge liegt Valdemars Slot. Das Schloss ließ Christian IV. 1639 für seinen Sohn erbauen. Man kann das königliche Gemäuer nicht verfehlen, da der Radweg direkt am Schloss vorbeiführt.
Auf Langeland geht es dann zum nächsten Schloss. Tranekær ist bekannt für den prächtigen Schlosspark mit seiner Skulpturensammlung. Auch ein interessantes Museum ist hier zu finden. Außerdem gibt es ein originelles Souvenirmuseum.
Am folgenden Tag geht es über leicht hügeliges Terrain, vorbei an goldgelben Kornfeldern zum Fähranleger nach Spodsbjerg. Auf dem Weg dorthin komme ich an einem Ort vorbei, den ich hier so nicht vermutet hätte. Ein kleines Museum erzählt die Geschichte des Tabakanbaus auf Langeland. In den Notzeiten des Krieges kamen zunächst Bauern auf die Idee, sich mit dem Anbau von Tabak einen kleinen Nebenverdienst zu erwirtschaften. Den kleinen Museumsschuppen würde man eher irgendwo in den Südstaaten der USA vermuten als auf Langeland. Der Schuppen ist der letzte seiner Art in Dänemark und steht zudem noch an seinem ursprünglichen Ort.
Per Fähre geht es hinüber zur Insel Lolland. Gemütlich radle ich über Nakskov durch die, von der Landwirtschaft geprägten Gegend, zum Tourziel nach Kragenæs. Geschafft! Nach insgesamt rund 240 Kilometern und 5 Etappen habe ich das Tourziel erreicht. Zur Feier des Tages gönne ich mir eine Hütte auf dem Campingplatz und lasse es mir am Abend gut gehen.
Als ich nach einem kleinen Spaziergang am Hafen ankomme, werde ich auch noch mit einem traumhaften Sonnenuntergang belohnt. Besser kann eine Radtour einfach nicht zu Ende gehen. Meine Gedanken schweifen zurück und lassen die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren und dann ertappe ich mich dabei, wie ich schon an die nächsten Etappen denke. Falster, Møn, Seeland und das große Ziel meiner Radtour: Kopenhagen! Demnächst hier auf küstenradeln.de.